Von der Thomasschule zur Weltbühne
Gegründet im Jahr 1212, blickt der Thomanerchor auf eine ununterbrochene Tradition zurück. Die "Thomaner", wie die Chorsänger genannt werden, lebten und lernten gemeinsam. Ihre Hauptaufgabe war die musikalische Gestaltung der Gottesdienste in der Leipziger Thomaskirche. Diese tiefe Verwurzelung in der sakralen Musik prägt den einzigartigen Klang und die Ernsthaftigkeit des Chores bis heute.
Mehr als Musik: Der Alltag im Alumnat
Das Leben eines Thomaners ist geprägt von Disziplin, Gemeinschaft und einer umfassenden humanistischen Bildung. Die Jungen leben im Alumnat, dem Internat des Chores, und besuchen die Thomasschule. Der Tag ist streng getaktet: Neben dem regulären Schulunterricht stehen tägliche Chorproben, Stimmbildung und Instrumentalunterricht auf dem Programm.
Es ist eine Kindheit im Dienste der Musik, die aber auch eine unvergleichliche Kameradschaft schmiedet. Die Älteren (Präfekten) übernehmen Verantwortung für die Jüngeren und geben das musikalische und soziale Wissen weiter. Es ist eine Schule fürs Leben, die weit über das Notenlesen hinausgeht.
Das Erbe Bachs: Motetten und Kantaten
27 Jahre lang, von 1723 bis zu seinem Tod 1750, war Johann Sebastian Bach Thomaskantor. Er komponierte hier den Großteil seiner Kantaten, seine Passionen und die h-Moll-Messe. Die Thomaner waren sein "Instrument". Diese tiefe Verbindung zu Bachs Werk ist das Herzstück des Repertoires. Den Klang Bachs zu bewahren und jede Woche seine Musik am historischen Ort aufzuführen, ist die vornehmste Aufgabe des Chores.
Stimmen für die Welt: Von Leipzig in die Konzertsäle
Bildung
Wir fördern die musikalische Exzellenz und die pädagogische Betreuung der Sänger.
Tradition
Wir sichern die Aufführung der Motetten und Kantaten in der Thomaskirche.
Zukunft
Wir ermöglichen Tourneen, die den Ruf Leipzigs als Musikstadt in die Welt tragen.